Wir (Milou, Dennis, Chrigi und ich) reisten auch am nächsten Tag wieder zusammen – diesmal in Richtung Argentinien. Doch bevor wir die Grenze passierten, plünderten wir noch den Geldautomaten. Denn wir wussten, dass man in Argentinien USD auf dem Schwarzmarkt zu einem viel besseren Wechselkurs in argentinische Pesos wechseln kann. Man verdient also, ohne etwas dafür zu machen 😊. Tönte so richtig verlockend!! Über der Grenze waren wir schnell und so hatten wir nach dem Busticketkauf noch 1.5 Stunden Zeit für ein herrliches Mittagessen (Fleisch bitte 😋). Also sassen wir gemütlich da, diskutierten über Gott und die Welt und über das feine Essen, welches uns in Argentinien erwarten wird. Dennis war sich bei einem Wort auf englisch nicht mehr ganz sicher und so schaute ich auf Chrigis Iphone im Übersetzungsprogramm nach. Ich schaute dabei gleich noch auf die Uhrzeit und fragte die anderen: „Hey, haben wir nicht eine Stunde Zeitverschiebung?“ Danach ging alles ruckzuck. Chrigi erkundigte sich am Nachbarstisch nach der richtigen Uhrzeit und schon war er unterwegs in Richtung Busbahnhof. Denn ich lag richtig; es war kurz vor Abfahrtszeit des Buses, also bereits eine Stunde später 🙈. Chrigi rannte wieder ins Restaurant retour um uns mitzuteilen, dass er die Tickets umtauschen konnte und der nächste Bus in 15 Minuten fahren würde. Das Essen kam, wir „verschlangen“ alles, was möglich war und liessen uns den Rest einpacken. Manno…..so hatten wir uns den Start in Argentinien nicht vorgestellt! Aber es ging ja nochmals alles gut. Im Bus hatten wir dann genügend Zeit, das Essen doch noch zu geniessen.
Ein paar Stunden später kamen wir in Humahuaca an. Zuerst musste die Dreckwäsche zum Waschsalon gebracht werden und dann widmeten wir uns dem Thema Dollar-Wechsel. Da das ganze illegal ist, aber trotzdem toleriert wird, wussten wir nicht so richtig, wie vorgehen. Also fragten wir mal ganz diskret am Busbahnhof und siehe da, es wurde uns versprochen, dass um acht Uhr Abends ein Herr mit dickem Bauch und Brille kommen werde…..wir sollten einfach auf ihn warten. Gesagt, getan, mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Was ist, wenn der uns abzockt oder uns überfällt? Was ist, wenn uns die Polizei fragt, was wir da machen? Doch das ganze erwies sich als ziemlich simpel…..nur konnte uns der Mann mit dem dicken Bauch und der Brille keinen guten Wechselkurs anbieten. Wir wurden dann aber zu einem Lebensmittelgeschäft gebracht und siehe da, wir bekamen die Pesos. Und das Wechsel-Geschäft scheint in diesem Laden angeblich so gut zu laufen, dass der Besitzer sein Geld sogar in einem prall-gefüllten Plasticksack aufbewahrt 😃. Somit wechselten wir anstatt zum üblichen Kurs von 8.50, zum Wechselkurs von 13.00 💵👍.
Am folgenden Tag brachte uns ein Taxi, via Schotterpiste, zu einem wunderschönen Örtchen. Der Ausblick auf den Berg „Hornocal“ war einfach genial!
Den Nachmittag verbrachten wir bei einem Glas Wein auf unserer Terrasse und den Abend liessen wir dann gemütlich bei einem feinen Znacht ausklingen.
Am nächsten Tag ging es bereits wieder weiter und zwar nach Tilcara. Das Wetter war herrlich; mit viel Sonne und warmen Temperaturen. Kein Wunder lächelte mich da die Terrasse unseres Hostels an 😎. Chrigi ging tagsüber mit Dennis und Milou zu einem Wasserfall und später trafen wir uns dann zum Znacht wieder. Und auch hier wurden wir wieder überrascht! Wir assen in Bolivien nie schlecht. Doch im Vergleich zu Argentinien kann Bolivien gleich einpacken.
Am nächsten Tag wurden wir nach Purmamarca, welches am Fuss des berühmten Cerro de los Siete Colores (Hügel der sieben Farben), der eine spektakuläre gezackte Form hat, chauffiert. Zuerst „krackselten“ wir zu einem Aussichtspunkt hoch und danach umrundeten wir den „Berg“ in gut einer Stunde! Es bot sich uns ein fantastisches Farbenschauspiel!!!
Am späteren Nachmittag nahmen wir dann den Bus nach Salta. 2 Tage danach verliessen wir die Stadt in Richtung Cafayate, Argentiniens zweitwichtigstes Zentrum für die Produktion hochwertiger Weine. Cafayate ist für seinen Torrontés berühmt, eine Rebsorte, aus der ein aromatischer Weisswein gekeltert wird. Die hiesigen Bodegas produzieren aber auch einige leckere Rotweine wie Cabernet Sauvignon, Malbec und Tannat. Die Weingüter und die Bodegas können selbstverständlich besucht werden. Wir liessen uns die diversen Arbeitsschritte der Weinherstellung in der Bodega Nanni erklären und durften danach, gegen einen kleinen Betrag, den Wein auch degustieren. Am nächsten Tag besuchten wir die Bodega Piatelli; auf dem Mountainbike und in der brütenden Sonne. Kein Wunder genossen wir unser Mittagessen auf der luftigen und kühlen Restaurantterrasse um so mehr.
Nebst den vielen Weinbodegas gibt es in Cafayate auch eine Ziegenfarm
mit dazugehöriger Käserei. Hmmmm…..! Absolut einen Besuch wert; üauch weil man in den Genuss kommt, diverse Käsesorten zu probieren. Und was kulinarisch auch noch zu einem Highlight gehörte, war das Weisswein-Glace 😋.
Den einen Nachmittag gestalteten wir mit einem Ausflug zur Quebrada de Cafayate.
Wir hatten unseren eigenen Chauffeur, welcher uns von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit brachte. Die Gegend sah jener rund um Humahuaca sehr ähnlich. Und doch waren wir erneut sehr fasziniert von diesen farbigen Felsen!
In Cafayate haben wir die Anzahl Übernachtungen gleich 2 Mal verlängert und so blieben wir insgesamt 4 Nächte. Den Aufenthalt haben wir in vollen Zügen genossen. Dazu beigetragen haben sicherlich auch die feinen Empanadas,
die Asados,
das kuule Hostel mit „Unterhaltung“,
die Gesellschaft von Milou und Dennis und und und. Und doch mussten wir uns von diesen beiden verabschieden; sie hatten nämlich andere Reisepläne.
Auf dem Weg nach Tafi del Valle wurde es draussen immer düsterer, Nebel zog auf und schlussendlich begann es auch noch zu regnen. Pfui! Am liebsten wären wir weitergefahren, denn als wir ausstiegen, spürten wir zudem noch den grossen Temperaturunterschied zu Cafayate, brrr.. wir froren! Das Wetter zeigte sich auch am nächsten Tag nicht von seiner besseren Seite und so sassen wir frühmorgens bereits wieder im Bus. Nächstes Ziel Cordoba!