Mauern und ein Kaiserpaar

Pingyao erreichten wir per Nachtzug im Massenschlag-Wagon 😁. Dieses offene Zugabteil erinnerte mich stark an unser Junioren Squashlager, bei dem wir in einem Luftschutzkeller nächtigten. Die Fahrt war dann super und die Hard-Sleep-Betten sehr komfortabel. Kurz vor Ankunft avisierte uns sogar die Zugbegleiterin, dass die nächste Station unsere sei. Rundum einen super Service.

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Im alten Stadtkern, welcher von Stadtmauern gesichert wird, fanden wir die alte Bauweise Chinas wieder. Aneinandergebaute Holzhäuser mit schönen Innenhöfe und traditioneller Hausbemalungen.

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Die meisten davon werden inzwischen, aufgrund der vielen chinesischen Touristen, als Souvenirläden oder Restaurants genutzt. Auch gab es viele lokale Spezialitäten, welche wir natürlich alle ausprobierten 😋.

Die winzige Innenstadt war schnell besichtigt und so buchten wir am nächsten Tag einen Tagesausflug nach Mianshan. Das Ausflugsgebiet mit mehreren kurzen Wanderungen lag in einem Berggebiet, welches durch eine Buslinie verbunden ist. So stiegen wir an ein paar empfohlenen Stopps aus und liessen uns wieder mal von den chinesischen „Wanderungen“ überraschen. Obelix hätte wohl gesagt: „die spinnen die Chinesen“.

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Unsere vorletzte chinesische Stadt hiess Datong. Zusammen mit anderen Backpacker, dem Vermieter und seinem Hund Obama, residierten wir in einer riesigen Wohnung im 22. Stock. Eine geniale Lage für ein Hostel mit einem heimeligen Gefühl und einem super Ausblick. Unser
Haupgrund für den Stopp in der Riesenetropole, waren aber die gut erhaltenen Yungang Grotten. Diese erreichten wir mit dem Bus innert dreissig Minuten bei unüblich, herrlichem Wetter. In der Pilgerstätte wurden über die Zeit mehrere Statuen gestohlen, vernichtet oder verunstaltet. Einige davon sind zum Glück noch erhalten und sehr sehenswert. Interessant waren auch die eingeschnitzten und farbigen Innenwände der Höhlen, in welchen die riesigen Buddhas zu finden sind.

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Diese Höhlen waren wirklich ein schöner Kontrast zu den restlichen farblosen aber nicht minderinteressanten, riesigen Statuen.

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Am Abend assen wir mit zwei Kanadierinnen, mit welchen wir unsere bisherigen Chinaerfahrungen austauschten. Denn die Menschen und die Sicherheitsvorkehrungen in China sind doch sehr speziell und werden oft unter Reisenden diskutiert. Nebst den vielen Gepäckkontrollen, dem Spucken und dem Gedränge muss man sich in China angewöhnen, angestarrt zu werden. Und dies vor allem von den Sitznachbarn mit nur 10 cm Entfernung. Auch wenn man zurückschaut, der Blick wird nicht gesenkt. Nein, er wird sogar intensiviert. Denn unsere Augenpartie ist etwas, was ihnen selten zu Gesicht kommt und jene wollen sie sich offenbar stundenlang eingeprägen 🙈.

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In Peking angekommen, stärkten wir uns sogleich mit der Stadtspezialität: Der Peking Ente. Aus der bereits fertig im Ofen gebratenen Ente werden drei verschiedene Stücke rausgeschnitten und auf verschiedenen Teller serviert. Zuerst die knusprige Haut, dann die zarte Entenbrust um am Ende ein Teil vom Entenschenkel mit Haut. Zusätzlich bekommt man eine Art Fladenbrot, Gurkenschnitte und Sauce. Die verschiedenen Entenstücke werden dann eingerollt und wie eine Minifajita gegessen. Gut wars 😋!

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Am nächsten Tag widmeten wir uns der Pekinger Altstadt und den Hutongs. Diese sind schmale aber langgezogene Quartiere mit Innenhöfe, die eine geschlossene Gemeinschaft bilden. Die kleinen Alleen sind voller Restaurants und Shops und ziehen Massen an Touris an. Rund herum fanden wir noch einen schönen See und, zum Glück für Andrea, wieder mal einen Starbucks.

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Die berühmteste und wohl grösste Attraktion in Peking ist die verbotene Stadt. Über Jahrhunderte war sie von der Aussenwelt abgeschottet und wer sich illegal Eintritt verschaffte, wurde mit dem Tod bestraft. Heute umgeht man die Bestrafung mit einem Eintrittspreis von fünfzehn Franken 😃. Die Stadt betritt man durch das Südtor, spaziert an unzähligen Palästen und Mauern vorbei und verlässt diese nach ca. Zwei Stunden durchs Nordtor.

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Wie gross die Anlage wirklich ist, konnte man sich während der Besichtigung nicht vorstellen. So erklommen wir den Jingshan Hügel, welcher sich praktischerweise direkt vor dem Nordtor befindet und prägten uns die riesige Palaststadt von oben ein. Inklusive Smog 🙈.

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Aber bevor wir die „Kaiser-Tour“ abschlossen, konnten wir nicht widerstehen, uns selber einmal als Kaiserin und Kaiser zu fühlen 😂.

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Das Beste sparten wir uns für den Schluss. Am nächsten Tag erreichten wir mit mehreren Bussen, nach knapp zwei Stunden, den Abschnitt chinesische Mauer, welcher wir vorher im Lonely Planet ausgesucht hatten. Oder doch nicht? Als wir vor einem riesigen Eingangstor standen, wussten wir, dass dies wohl der Touristenabschnitt war und nicht die gewünschte „wilde Mauer“. Unsere Buschaffeurin hatte uns da wohl falsch verstanden 🙈. Kein Wunder, den ausserhalb Peking kann niemand Englisch. Wir waren dann aber schlussendlich froh, dass wir überhaupt die Mauer gefunden hatten 😁.

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Wir wanderten für die nächsten fünf Stunden die grosse Chinesische Mauer am Huanghuacheng Lake rauf und runter. Ausser uns war auf diesem schönen Mauerabschnitt keine Seele weit und breit zu sehen und die Umgebung war phantastisch. Nach zahlreichen Treppen erreichten wir schlussendlich das Ende des gesicherten und geöffneten Abschnittes der Mauer. Wir wollten aber weiter. Denn hinter den Gittern befand sich der wilde, unrenovierte Mauerabschnitt und diesen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Also kletterten wir von der Mauer runter und fanden einen Trampelpfad, der uns an Videokameras und Gitter vorbeiführte.

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Nach einer Stunde Erkundungstour „wilde Mauer“ kehrten wir völlig aus der Puste zum offiziellen Mauerabschnitt zurück und liessen uns von einem Schnellboot zum Parkeingang fahren. Mit dem letzten Bus gings zurück nach Peking, wo wir unsere Koffer packten und uns auf unser nächstes Ziel freuten: Hawaii!

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