Insel-hopping

Nach knapp 40 Tagen ohne Strand wurde es wieder mal Zeit, die Füsse in den Strand zu graben. Nächste Destination: Phuket! Interessanterweise liegt diese Insel sehr nahe am Festland und kann mit dem Flugzeug wie auch mit dem Minibus erreicht werden. Ausserdem ist Phuket Island überraschend gross und bietet viele verschiedene Strände.

Mit drei Stunden Verspätung erreichten wir gegen 23:30 Uhr endlich das etwas abgeschiedene Fantasy Hill Bungalows. Wir waren seit zwölf Stunden unterwegs und hatten zu Mittag lediglich einen doppelten Big Mac gegessen. Zu unserer Verteidigung muss ich erwähnen, dass es in diesem kleinen Flughafen nur die Auswahl zwischen Mc Donald’s, Burger King und Starbucks gab 🙈.

Halbverhungert fanden wir zum Glück eine, noch bis Mitternacht geöffnete, Pizzeria😋. Wir waren die einzigen Gäste und hatten die gesamte Aufmerksamkeit der Belegschaft für uns. Diese wollten logischerweise pünktlich schliessen und begannen die Tische abzuräumen, die Küche zu putzen und die lebenden Lobster ins Aquarium zurückzulegen. Letztere waren den ganzen Tag beim Restauranteingang auf Eis gelegt und nun im Aquarium begannen sie sich wieder zu bewegen. Irgendwie grausam und doch allgegenwärtige Realität.

Am nächsten Tag schliefen wir wieder mal aus und beschlossen den Tag am Hausbeach zu verbringen und das Dorf zu erkunden. Mit knappen vierzig Grad versuchten wir uns zuerst im Meer abzukühlen. Doch ausgerechnet in unserer Bucht war das Wasser warm wie in einer Badewanne 🙈. Dies aufgrund der ständigen Hitze und der ruhigen Wasserverhältnisse. Um uns abzukühlen, mussten wir etwas rausschwimmen um dann doch wieder durch das gewärmte Wasser das Meer zu verlassen. Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt… Fürs Znachtessen folgten wir dann der Empfehlung von Tripadvisor und landeten wieder mal beim Italiener. Risotto ai frutti di mare und Gnocchi 😋. Dieses italienische Restaurant war zudem eines der wenigen, welches nicht auch auf russisch angeschrieben war. Das Dorf war nämlich voll von Russen und sogar die Medikamente waren auf russisch angeschrieben.

Was Putin in der Ukraine versucht, hat er im Kata Beach bereits geschafft. Die Besetzung und Annektion unseres Feriendorfs. Auch wurden wir schon in russisch angesprochen. Wahrscheinlich wollten sie mich (Vladimir) und Andrea (Jelena) rekrutieren 😜.

Die Insel versprach aber weit mehr als Badewannenwasser und Russen. So schnallten wir uns Helme auf und umrundeten mit einem Roller die hügelige und wunderschöne Insel von Phuket. Was wir vorfanden entsprach dann eher meinem Bild von Strandferien. Postkarten-Strände mit herrlich abkühlendem und kristallklarem Wasser umrundet von Palmen. Am Abend statteten wir der Partystadt Patong einen Besuch ab und nach kurzer Zeit löschte es uns schon wieder ab. Massenweise Touristen, Greise mit Mädchen Hand in Hand, Verkehrschaos und eine Überschwemmung von Ständen mit gefälschten Artikel. Wir beendeten den Tag im kühlen, klimatisierten Zimmer und freuten uns auf die nächste Insel.

Koh Pipi liegt drei Stunden Schifffahrt entfernt von Phuket und ist nur ein paar Kilometer lang. Dicht besiedelt sind nur ein paar hundert Meter und diese sind verkehrsfrei. Der Dorfkern ist eng zusammengepackt und voller Läden, Shops und Leben. Auch ist die Insel berüchtigt als Partyort und kann in der Nacht sehr laut werden. Wir hatten Glück und hörten keinen einzigen Mucks. Vor allem kommen die Touristen aber hierher, um die nichtbewohnte Nachbarinsel zu besuchen. Koh Pipi Leh mit ihren steilen, herausragenden Felswänden bietet einzigartige Aussichten. Zudem beherbergt diese Insel eine der berühmtesten Buchten der Welt. Hier wurde der Aussteiger-Film „The Beach“ gedreht. Also buchten wir für den nächsten Tag eine Vormittagstour und besuchten die Highlights der Umgebung. Am Ende hielten wir uns eine Stunde am Strandstück vom „The Beach“ auf. Die Bucht ist wirklich genial und wir mussten uns den ca. 200 Meter lange Strand nur mit sechs oder siebenhundert anderen Touristen teilen 🙈🙈🙊. Immer auf der Hut, dass uns auf dem Sand niemand über den Haufen rennt, oder uns ein ausgeworfener Anker auf den Strandabschnitt nicht erwischt, entschieden wir, uns im Wasser ein wenig abzukühlen. Der abgesteckte Schwimmbereich zwischen den zwanzig Longboats und den 30 Speedboats war ca. 10 Meter breit und etwa 30 Meter lang. Zum Glück war das Wasser auch voller Plastikmüll, ansonsten hätte es uns hier fast gefallen können. Echt schlimm, wie Gier, Profit und Ignoranz ein Naturparadies zerstören kann.

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Neue Insel, neues Glück. Koh Lanta erreichten wir bequem nach einer Stunde in einem riesigen Katamaran. Sogleich angekommen, überschwemmte uns eine Horde Tuk Tuk Fahrer mit überteuerte Fahrpreisen. Wie in vielen Ferienorten haben alle Taxifahrer die überteuerten Preise abgesprochen. Hier ging es sogar soweit, dass alle die gleiche plastifizierte A4 Preistabelle hatten und wiesen gleich noch frech darauf hin, dass diese vom Staat abgesegnet sei. Sven hatte mich ja gewarnt, dass Thailand ein Abzockerland sei (Gruss und danke für die Tipps). Das schlimme ist aber, dass es ansonsten keine Infrastruktur hat und wir grössenteils keine andere Wahl haben, als uns wissentlich abzocken zu lassen. Dieser Tuk Tuk Fahrer war sein Geld aber wert. Ausgestattet mit riesigen Boxen konnte ich mit meinem Handy Tuk Tuk DJ spielen und unterhaltete somit die ganze Strasse. Hehe 😎

http://www.youtube.com/watch?v=Vfu7h7whAXk

Die nächsten vier Nächte übernachteten wir in einem einfachen Bungalow mit Fan. Mit Matratze und Moskitonetz ausgerüstet, wünschten wir jeweils am Abend den Mücken, den Fröschen, den Kakerlaken, den Geckos und allen, welche sonst noch im Bungalow waren, eine gute Nacht und schliefen ein.

Viele Strandabschnitte sind hier nur mit Bungalows ausgestattet, welche eine richtig gemütliche Atmosphäre verstreuen. Mit Roller und viel Wasser erkundeten wir wieder mal die Insel und sonnten uns an einem Strand mit Schatten. Mit den Füssen im Sand und dem Sonnenuntergang vor Augen, genossen wir jeden Abend thailändische Essen und genossen schöne Strandtage.

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