Bangkok

Wieder mal sitzen wir in einem Langstreckenflug und sind gespannt, was uns nun im nächsten Land erwartet. In Japan hatten wir ja kaum Zeit, uns über Thailand zu informieren. Voller Vorfreude und etwas Neugierde nahm ich mir im Flugzeug vor, ein paar Regionen im Reiseführer durchzulesen. Doch die bequemen Sitze im zweitgrössten Flugzeug der Welt entspannten mich zu sehr, sodass es nicht lange dauerte, bis ich einschlief.

Bangkok! Alle, die Asien bereisen, landen irgendwann mal in dieser vielseitigen Metropole. Die einen machten schlechte Erfahrungen, die anderen fanden sie genial. Doch alle kennen zumindest irgendeine Geschichte, die sich meistens um riesige Tempelanlagen, Tuk Tuk’s, Ladyboys, günstigen Lebensunterhalt und köstliches und scharfes Essen dreht.

Was ich schon im Voraus sagen kann: wir haben Bangkok mit all seinen Klischees erlebt.

Unser Hotel lag in der Nähe der „Khaosan Road“ was sich im Nachhinein als sehr empfehlenswert heraus stellte (danke an Carmen für den Tipp). Die Khaosan Road ist die bekannteste Party-Strasse Bangkoks. In dieser findet man alle möglichen Souvenirs, betrunkene Europäer, Ladyboys, alte Säcke mit jungen Mädels, gegrillte Skorpione und Maden zum essen. Auf der anderen Seite hat es überall gute Live-Bands, kleinste Essensstände mit sensationellen Gerichten, kleine Shops und Restaurants! Ein lebendiges Quartier. Dies zumindest bei Nacht. Am Morgen sind die aufgebauten Stände zu und die Strasse praktisch leer. Da könnte man meinen, man sei in einem total anderen, friedlichen Quartier.

Und so starteten wir jeden Tag ohne Lärm und mit einem Rührei oder einem Müesli in den Tag. Wir hatten vier Tage in Bangkok und einiges vor.

Als erstes wollten wir uns den vielen Tempeln widmen. Doch bevor wir die Wassertaxis erreichen konnten, quatschten uns zwei hilfsbereite Thais an und meinten, dass der gewünschte Tempel heute bereits in einer Stunde schliesse. Man solle doch Morgen hingehen, dann sei dieser Tempel sowieso kostenlos für die Öffentlichkeit geöffnet. Auch offerierten sie uns, gleich noch zu einem anderen Tempel zu fahren und noch in eine „Tourist Information“, natürlich für ein kleines Entgelt… Das klang sehr verlockend. Aber da Bangkok auch „Stadt des Betrugs“ genannt wird, kannten wir bereits alle Betrugsmaschen und winkten dankend ab.

Wir erreichten das gewünschte Ziel 40 Minuten später und dieses war noch volle vier Stunden geöffnet 😎. Was mich aber im Grand Palace mit der Tempelanlage Wat Phra Kaew erwartete, hat mich echt verblüfft. Ich war von Beginn an hin und weg und habe die nächsten zwei Stunden beinahe die gesamte Speicherkarte gefüllt 😅. Eine unglaubliche Ansammlungen von Gebäuden und Buddhas. Alles glitzerte und funkelte und wir zwei, wir schwitzten 😝. Denn dank den Tempelregeln trugen wir lange Hosen und die hohe Luftfeuchtigkeit half mit, unsere Saunaerfahrung im Freien zu intensivieren 😅.

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Den Rest des Tages verbrachten wir in diversen Tempeln und den abkühlenden 7/11 Shops. Am Abend gabs dann noch ein feiner Papaya Salat und ein wohlverdientes Chang Bier und ab ins klimatisierte Zimmer.

Der Papaya Salat war auch einer Gründe, warum wir uns schon im Vorfeld für einen Kochkurs in Bangkok angemeldet hatten. Da es im Moment grosse Unruhen in Bangkok gibt, sagten viele Teilnehmer die Reise und die Kochkurse in Bangkok ab, und deshalb hatten Andrea und ich Privatunterricht 😎. Vor dem Kochen mussten aber alle Zutaten her. Also gings mit einem Tuk Tuk zum Markt um alle Zutaten frisch zu kaufen. Unsere Kochlehrerin erklärte uns all die uns unbekannten Gemüsesorten, welche wir meistens auch noch kauften. So füllte sich unser Korb und am Schluss gings noch zum Fleischstand. Natürlich ohne Kühlgerät😳. Wir kochten Frühlingsrollen, Golden Bags, Panaeng Curry und natürlich den Papaya Salat! Mmmhhhh. Köstlich!

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Die Unruhen in Bangkok sind für die Touristen kaum spürbar. Einzig die abgeriegelten und mit Sandsäcken versperrten Strassen rund um das Regierungsviertel lassen erahnen, dass im Moment etwas nicht stimmt. So herrscht in diesem Viertel eine art Pattsituation in welchem die Demonstranten die Strassensperren kontrollieren. Etwas mulmig war es uns schon, als unser Tuk Tuk diese passierte und uns zum nächsten Ziel fuhr. Nämlich zum Thai-Boxing Stadium, welches sich mitten in der Protestzone befindet.

Die überteuerten Touristen-Tickets hatten einen Vorteil. Wir sassen in der ersten Reihe, direkt beim Ring! Eine tolle Sicht! So erlebten wir sechs verschiedene Klassenkämpfe. Die jüngsten waren nicht älter als geschätzte 16 Jahre alt und wogen 50 Kilo. Die spannendsten und besten Kämpfe boten dann die Erwachsenen, welche sich nichts schenkten. Wie faszinierend dieser Sport auch ist, so brutal kann sie sein. Denn, der erste Kampf wurde abgebrochen, nachdem einer der Kämpfer erbrechen musste. Beim Zweiten wurde ein Kämpfer sogar mit der Trage weggetragen.

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Ein paar Kämpfe später hatten wir genug gesehen und freuten uns auf das letzte Bangkok Highlight:

Angekommen im 63. Stock im Lebua Hotel öffneten sich die Lifttüre zur Terrasse in die Sirocco Skybar. Diese ist vor allem durch den Film Hangover 2 bekannt und überblickt gesamt Bangkok. Mit herrlichen Ausblicken und einem Getränk in der Hand genossen wir den Luxus-Moment und kehrten kurze Zeit später in unser Backpacker-Viertel zurück.

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