17 Weltkulturerbstätte, über 1600 buddhistische Tempel und mehr als 400 Shinto Schreine. So lautet ein Ausschnitt aus dem Reiseführer über Kyoto. Also nichts wie los nach Kyoto. 6 Nächte wollten wir bleiben. Also suchten wir im Internet nach einem verfügbaren Zimmer. Stunden später, diverse Homepages abgeklappert, doch nirgends waren weder ein Doppelzimmer noch Betten in einem Mehrbettzimmer frei. Es gab zwar noch die Möglichkeit in separaten Unterkünften zu schlafen. Aber nach fast 3 Monaten Tag und Nacht zusammen, stellte ich mir dies als unmöglich vor. Warum war die Zimmersuche so kompliziert? Wir planten genau am Shumbun-no-hi nach Kyoto zu reisen. Dies ist in Japan der Frühlingsanfang und somit gleichzeitig Nationalfeiertag. In diesem Jahr traf es einen Freitag und dies hiess für die Japaner, dass sie ein verlängertes Wochenende hatten. Schliesslich hatten wir die Lösung: 1 Nacht in einem Doppelzimmer in einem Hostel im Zentrum, 1 Nacht in einem Doppelzimmer in einem extrem teuren Hotel (1 von den 3 letzten Zimmer, welches nicht über 200 Franken war), 1 Nacht im Mehrbettzimmer in Nara (andere Stadt, jedoch nicht weit weg von Kyoto) und dann 3 Nächte in einem älteren Ryokan im südlichen Teil der Stadt. Was für ein Zügelmarathon!!!!!
Man sagt, in Kyoto finde man die richtige japanische Kultur, das richtige Japan. So war Kyoto früher sogar einmal die Hauptstadt in Japan. Die Stadt erkundeten wir meistens zu Fuss, von Tempel zu Tempel, von Schrein zu Schrein. Toji Tempel, Nijojo, Sanjusangen-do, Kiyomizu-dera und Kodaiji Tempel, usw. Am Anfang waren wir noch voller Tatendrang, erstaunt über die Grössen der heiligen Orte, wollten alles fotografieren…doch irgendwann schienen alle Tempel irgendwie gleich auszusehen. So kam uns unser Ausflug nach Nara sehr gelegen. Dort besuchten wir auch dort Tempel und sogar einen riesengrossen Buddha (Daibutsu). Der aus Bronze gegossene Buddha ist 16,2 Meter hoch, 452 Tonnen schwer und mit Sockel, 30 Meter hoch.
Doch die Tempelanlagen befinden sich verteilt im Nara-koen Park, in welchem zudem noch 1200 zahme Rehe ihr Zuhause haben. Dies war wirklich ein Erlebnis! So niedlich wie sie einem mit den braunen, grossen Augen auch anschauen können, so frech können sie sein! Wehe, man gibt ihnen keinen Rehcracker! Ein Gingg oder ein Biss in die Hose, kein Problem für diese in Japan heiligen Tiere 😀
Auf dem Retourweg nach Kyoto stiegen wir eine Station früher aus dem Zug aus, nämlich in Inari. Denn wir wollten zum Fushimi Inari Taisha Schrein. Geschätzte 5000 andere Leute wollten das gleiche tun! Der Wahnsinn! Nach 5 Minuten, kehrten wir aber um und fuhren weiter nach Kyoto.
Zurück in Kyoto brachte uns der Bus (Kyoto hat mehr Busse als Metros) zum Bambuswald. Ein kleiner Spaziergang bringt einem in ein anderes Japan. Bambusbäume wohin das Auge reicht! Dort probierten wir auch zum ersten Mal Soba Nudeln, welche bei wärmeren Temperaturen kalt gegessen werden. Und ja, es war wirklich wärmer geworden! Juhui!
Am nächsten Morgen machten wir uns erneut auf zum Inari Schrein. Wir waren bereits um 07.15 dort und somit fast die ersten 😜 Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Über Tausend rote Tori führen durch den 4 km langen Weg den Berg hinauf.
Das nächste Kyoto Highlight war der Goldene Pavillon und der Ryoan-ji Tempel mit seinem weltberühmten Zen Steingarten.
Gegessen haben wir in Kyoto natürlich auch sehr fein: Sushi zum Zmittag, Fleisch auf dem kleinen Grill am Abend oder ganz simpel ein paniertes Schnitzel mit Kohl und Reis als Beilage. Lecker!
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