Mann, waren wir gespannt, wie Japan, insbesondere Tokyo, sein würde!
In Narita Airport gelandet, merkte man bereits, dass man in einem anderen Land war.
Japan ist sehr strukturiert und innerhalb einer halben Stunde sassen wir bereits im Narita Express Richtung Tokyo. Mit dabei die Suica Card (Metrokarte) und der sehr wichtige Metrofahrplan. Die Stationen und die Wegweiser sind zum Glück auch auf Englisch angeschrieben und wir kamen im Untergrund gut zurecht. In der Metrostation Shibuya nach 1.5 Stunden angekommen und zum ersten mal im Freien, merkten wir, dass auch etwas anderes gewechselt hatte. Die Temperaturen! Trotz Thermounterwäsche, Fleecejacke, Kaputzenpulli, Windjacke, Handschuhe, Schal und Kappe, froren wir. Die Temperaturen bewegten sich nämlich um 8 Uhr abends bereits in den Minusbereichen. Nun musste etwas warmes her. Fürs Znacht suchten wir unser erstes Japanisches Restaurant auf und erwischten irgendwo im Untergeschoss eine wärmende Udonsuppe.
Gestärkt und gewärmt von der Mahlzeit, nahmen wir die letzte Etappe zu unserem Schlafplatz in Angriff. Beim herbeigewinkten Taxi öffnete sich die Hintertüre wie von Zauberhand. Erstaunt stiegen wir hinein und die Türe schloss sich auch wieder automatisch! Unser magisches Taxi brachte uns zum gewünschten Ziel, einem AirBnb. Dies ist eine Privatwohnung, welche wir tageweise mieten konnten.
Jetzt nur noch den Briefkasten mit dem blauen Zahlenschloss finden und rein in die Wärme. Das dachten wir zumindest… Das Zahlenschloss haben wir gefunden, das Schloss liess sich auch öffnen, aber vom Schlüssel fehlte jede Spur. Shit! Es war 23 Uhr, unsere SIM-Karten funktionierten in Japan nicht, Internet hatten wir auch keines und wir befanden uns mitten im Nirgendwo. Keine Chance sich mit der Vermieterin in Verbindung zu setzten. Resigniert, enttäuscht und durchgefroren, begannen wir eine andere Unterkunft zu suchen. Auch ein hilfsbereiter Japaner der für uns telefonierte erreichte die Vermieterin nicht. Doch beim umherirren, bemerkten wir, dass wir Wifi hatten. Unser IPhone hatte sich ins 7-Eleven Wifi eingeloggt und mittels E-Mail konnten wir Paula, unsere Vermieterin doch noch erreichen 😉
Nach kurzem E-Mail-Verkehr und einem Recheck in einer Briefkastenbox oberhalb von der bereits Durchsuchten, fanden wir den erlösenden Wohnungsschlüssel. Nach einer warmen Dusche und dem gescheiterten Versuch die Anleitung der Japanischen Heizung zu verstehen, deckten wir uns dick ein und waren froh, angekommen zu sein. Was für ein Start!
In den nächsten vier Tagen widmeten wir uns der Stadt Edo (Tokyo).
Gleich am ersten Tag hatten wir eine Privatführung von der Japanerin Hiro E Sano. Sie revanchierte sich nämlich für die Zürich-Führung, welche Jan und ich ihr im Herbst gegeben haben. Wir assen traditionelle Gerichte wie das Okonomiyaki oder tranken den Matcha-Tee und liessen uns die Japanische Kultur und Lebensgewohnheiten erklären. Weiter verbrachten wir den Sonntag mit einer Lieblingsbeschäftigung der Japaner. Spazieren und einkaufen – zusammen mit ganz Tokyo und deren Agglomeration ;-). Am Abend führte uns unsere AirBnb Gastgeberin Paula, welche uns kennenlernen wollte, zu einem einheimischen Lokal, zum Essen aus. Die Atmosphäre war wie in einer richtigen Knelle, die Gastgeber eilten umher und das Essen war weit mehr als köstlich! Göttlich! (gemäss Hattrick Terminologie) Genau so hatten wir es uns vorgestellt. Japan pur!
Die nächsten Tage waren streng, denn wir besuchten diverse Viertel wie die bekannten Roppongi, Shibuya und Akihabara. Wir shoppten im einzigartigen Tokyu Hands, in mehreren 7-stöckigen Shoppingcenter und amüsierten uns im berühmten 5-stöckigen Erotikshop M’s über Dinge, die die Sexwelt nicht wirklich braucht 🙂 Weiter gings zu berühmten Schreine, wunderschöne Tempel und zum Fischmarkt.
Die Tuna Auktion verpassten wir leider, weil um 4.24 Uhr morgens die 120 erhältlichen Tickets (eigentlich kaufbar ab 5.00 Uhr!) bereits ausverkauft waren. Auf dem Fischmarkt findet man alles was im Meer ist. Wirklich alles! Und um den Besuch abzurunden, assen wir die frischesten Edomae-Sushi (Sashimi) quasi direkt aus dem Meer an einer uns empfohlenen Fischmarkt Adresse! Sensationell gut! Am letzten Tag besuchten wir einen Sushikurs, den wir bereits im Voraus gebucht hatten und assen unsere Kunstwerke gleich selber auf 🙂
An Tokyo begeisterten uns vor allem die Menschen. Einerseits die riesigen Massen, andererseits die Perfektion und die Hingabe an ihrem Tun. All die Verneigungen, die Rituale, den Anstand usw.. Einfach faszinierend.
Diese Riesenmetropole kann man nicht wirklich in Worte beschreiben. Sie ist eher ein Mix aus:
– der Pünktlichkeit und Sauberkeit von der Schweiz,
– der Metro, dem Linksverkehr und dem Menschenandrang von London,
– den Wolkenkratzer und der LED-Plakatwerbung von New York,
– dem Eiffelturm von Paris.
Tokyo muss man schon selber erlebt haben. Einfach genial.
Mittels JR Pass (eine Art GA für die Schnellzüge) reisten wir mit dem Shinkansen weiter nach Hiroshima. Tokyo werden wir in drei Wochen wieder besuchen. Hoffentlich blühen bis dahin die Kirschbäume!!!