Unser nächstes und auch letztes Ziel in den Philippinen hiess Palawan. Wieder einmal waren wir auf die Hilfe der Philippinos angewiesen. Unser erster Flug hatte nämlich Verspätung und so landeten wir viel zu spät in Manila. Mit Sack und Pack rannten wir durch den Flughafen zum Check-in. In Coron konnten sie uns zwar die Anschlussflugboardingkarte aushändigen, doch das Gepäck konnte nicht „durchgecheckt“ werden. Es sah so aus, als hätten sie den Schalter nur noch wegen uns offen. Das Gepäck wurde nicht mit dem Band befördert, sondern gleich von Angestellten beschlagnahmt und von Hand zum Flugzeug getragen. Und wir 2 wurden von einem Angestellten bis zum Gate gebracht. Glück gehabt, wir kamen inkl. Gepäck in Puerto Princesa an.
Beim Check-in im Hotel hat mein Schleckmaul-Herz höher geschlagen. Gleich neben der Reception stand ein Kühlschrank voller Schweizer Schoggi. Als Bettmümpfeli gabs dann ein Munz Schoggistängeli und ein Kägifret. Nicht schlecht 😋
Am nächsten Tag besuchten wir den Unterwasserfluss von Palawan. Touristen werden in einem kleinen Boot 1.5 km in die Höhle gepaddelt. Die ganze Höhle ist jedoch 8.2 Km lang und voller Stalagmiten und Stalaktiten. Unser Bootsführer hatte für jede Felsformation einen Namen, wie z.B. Sharon….Stone 😂. Oder dann sah er Pilze, Tintenfische oder ein Frauenpo! Und das Wasser dürfe man ja nicht berühren – man wird ja sonst nass!! Zudem warnte er uns: wir sollen ja nicht nach oben schauen ohne den Mund geschlossen zu halten. Die Höhle war nämlich voller Fledermäuse 😊
Für die nächsten 4 Nächte haben wir ein Zimmer in El Nido gebucht. Zuerst hiess es aber noch 5-6 Stunden mit dem Minivan zu reisen. Es war eng, unbequem und es schleuderte uns von rechts nach links und umgekehrt. Der Fahrer hatte es seehr eilig und die Strasse war nicht etwa gerade…..Durch die Dörfer oder bei Schulen wurde einfach gehupt und nicht etwa ein wenig gebremst. Gleich neben mir sassen zudem 2 Schweizer. Welch Zufall!
Das Hotel in El Nido war ein wenig ausserhalb vom Zentrum; an schöner, sehr ruhiger Lage. Doch der Schein trügt. Zuerst konnte der Manager unser Zimmerschlüssel nicht finden und dann konnten wir nicht ins Zimmer, weil es nicht gereinigt war. Also schlürften wir zuerst einmal einen frisch gepressten Mango Saft im Restaurant. Es kam aber noch schlimmer! Die 2. Nacht verbrachten wir mit den Ameisen. Tausende Ameisen, welche aus dem Dach runter kamen. Es wäre gar kein Problem gewesen, wenn diese Viecher an der Wand geblieben wären. Nein, sie mussten auch noch zu uns ins Bett kommen! Mit Schlafen wars vorbei. Es juckte überall und wir waren hellwach. Chrigi ging zur Reception runter um zu fragen, ob evtl. ein anderes Zimmer frei ist. Leider nein. Also sprayten wir den Matrazenrand mit Antibrumm ein und gingen wieder ins Bett. Die Spinne, welche wir auch noch im Zimmer hatten, lebte nicht lange. Cyrill sei Dank! Cyrill war unsere Zimmereigene 25cm riesen Eidechse, welche sich schön brav hinter dem Wandspiegel versteckt hatte, einen aber wegen seiner Grösse doch erschrecken kann 😄 Und waren da nicht noch Mäuse unter dem Dach? Auf jedenfall war etwas lautes dort oben…
Am nächsten Morgen checkten wir aus. Anstatt dass der Manager sich entschuldigte, Versuchte der Manager uns die Schuld wegen der Ameisen in die Schuhe zu schieben: Dies passiere halt, wenn man Lebensmittel im Zimmer hat. Mäuse unter dem Dach? Nein, auf keinen Fall, sicher nicht in seinem Hotel! Wir hatten aber kein Essen im Zimmer und warscheinlich waren es Ratten anstelle von Mäusen.
Also checkten wir bei Hansruedi und Nitz, den Nachbarn, ein. Die beiden pensionierten Schweizer vermieten auf ihrem riesengrossen, wunderschönen Grundstück 2 Zimmer. Zur Begrüssung gabs Coci, Sprite und leckere Bananen. Hier fühlten wir uns wohl. Wir wurden sogar für den nächsten Abend zum Essen eingeladen.
Am nächsten Tag mieteten wir ein Töffli. Diesmal eine grössere Maschine, Halbautomatik 😀. Das fahren im Norden von El Nido war nicht ganz so angenehm. Die Strasse war nicht asphaltiert und demzufolge sehr holprig und staubig. Leider konnten wir die Fahrt nicht sehr lange geniessen. Unser Töffli hatte plötzlich Schwierigkeiten mit dem Beschleunigen; vorallem bergauf! „Chrigi, wir sind zu schwer für dieses Philippinotöffli!!“ Manchmal kamen wir ganz knapp oben an, manchmal stieg ich ab, manchmal musste ich sogar stossen. „Chrigi, hoffentlich bringt uns dieses Töffli noch nach Hause?!“ 3 Stunden später und etwa 15 km vor El Nido ging gar nichts mehr. Gut, so musste das Töffli halt gestossen werden…..Beim Vorbeifahren wurde gehupt und gelacht. Vermutlich gingen die Philippinos davon aus, dass uns das Benzin ausging. 4 Touristen und 4 Einheimische hielten an. Die Touristen versprachen uns, den Vermieter zu informieren, die Einheimischen schauten sich das Töffli an und versuchten die Ursache herauszufinden. Doch niemand konnte uns helfen. Etwa 1 Stunde später kamen wir schweissgebadet zu einem Dörfli, mit gekühltem Coci und Helfern. Mit einer Schnur am Lenker schleppte das Trycicle unser Töffli bis zur „Tuningstation“ ab, wo man uns mitteilte, dass das Töffli nicht auf die Schnelle repariert werden könne. Irgendetwas im Motor sei kaputt. Also fuhren wir mit dem Trycicle weiter bis nach El Nido zum Vermieter. Dieser zeigte sich zum Glück verständnisvoll und so mussten wir nur die Miete bezahlen. Glück gehabt!
Zurück ins Hotel und ab unter die Dusche! Denn um 7 gabs ja bei Nitz und Hansruedi Znacht! Zu 7. sassen wir am Tisch: Nitz, Hansruedi, wir 2 , die Schwester von Nitz und 2 Angestellte. Es gab Calamari, Salat, Nudeln und Reis. Es war köstlich! Hansruedi öffnete noch eine Flasche Brandy und wir 4 plauderten bis fast um Mitternacht über Gott und die Welt bis die Flasche leer war. Was für zwei nette und interessante Leute diese Nitz und dieser Hansruedi! Wir werden uns bestimmt bei ihnen melden, um sie dann mal in der Schweiz zu treffen.
Am nächsten Tag gings zurück nach Puerto Princesa und dann am darauffolgenden Tag weiter zum Flughafen. Auf Wiedersehen Philippinen!